Stolpersteine in Rheinau

Stolpersteinverlegung im September 2022
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Stolpersteinverlegung im September 2022

Im Juni 2021 beschloss der Rheinauer Gemeinderat einstimmig, dass auch in Rheinau Stolpersteine im Rahmen des Kunstprojekts von Gunter Demnig verlegt werden. Die konkrete Umsetzung wird durch den „AK Stolpersteine Rheinau“ organisiert und begleitet, der sich danach Anfang Juli 2021 konstituiert hatte und organisatorisch unter dem Dach des Historischen Vereins Rheinau Platz gefunden hat. Nach einer Verzögerung wegen des „Corona-Staus“ wurden dann am 11.9.2022 durch den Künstler Gunter Demnig die ersten 3 Stolpersteine zur Erinnerung an Rheinauer NS-Opfer in unserer Stadt verlegt.

Hauptstr. 25: Leo Braunschweig war Zigarrengroßhändler und Mitglied im Bürgerausschuss Neufreistett. Er starb nach der Flucht nach Frankreich an den Spätfolgen der Misshandlungen beim Novemberpogrom und im KZ Dachau.  

Rheinstr. 5: Jenny und Julchen Hammel führten das Textil- und Konfektionsgeschäft ihrer Eltern unter dem Namen „Neues Kaufhaus“, bis ihnen das von den Nazis unmöglich gemacht wurde. Vor der Deportation nach Gurs mussten sie zwangsweise in ein „Judenhaus“ nach Offenburg in der Friedrichstr. 12 ziehen.

Hauptstr. 227: Hermine und Hugo Kaufmann führten einen Maschinenhandel mit Filiale in Karlsruhe. Beide wurden in Auschwitz ermordet. 

Schlossplatz 9: Berta und Hermann Kahnheimer wurden in Auschwitz ermordert. Es gibt nur noch wenige Dokumente über das Leben der Kahnheimers. 

Altrheinstr. 25: Joseph Blochs Vorfahren lebten seit dem 17. Jahrhundert als Viehhändler in Rheinbischofsheim. Er war verheiratet mit Frieda Bloch. Ein Stein erinnert auch an die Schwägerin Herta Bloch